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boden:ständig "Kleine Kahl": Kahlgrund Spessart

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Geländebegehung mit Landnutzern im Projektgebiet "Kleine Kahl" am 05.10.2020

Allgemein

Anfang Oktober trafen sich Frau Priesemann (ALE Unterfranken) und Frau Heilmeier (Gewässerschutzberaterin des AELF Karlstadt) mit den Flächennutzern des boden:ständig-Projektgebiets "Kleine Kahl". Herr Dr. Michael Link vom Büro für multifunktionale Umweltplanung und Beratung (UP&B), welcher die Maßnahmenplanung des b:s­-Projekts durchführen wird, erläuterte die Projektinhalte und -ziele. Die ILE Kahlgrund­-Spessart wurde durch Herrn Christopher Batrla vertreten.

Zielsetzung der Geländebegehung

Nach einer ersten Inaugenscheinnahme des Projektgebietes im Juli diesen Jahres, sollte den betroffenen Landnutzern das Projekt boden:ständig "Kleine Kahl" inhaltlich vorgestellt werden. Gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten sollten dann die aus ihrer Sicht notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Oberflächenwasser­Abflusssituation angesprochen werden. Weiterhin sollten allgemeine Aspekte des Erosionsschutzes angesprochen sowie konkrete Maßnahmen zum Erosionsschutz vorgestellt werden (z. B. Schutzstreifen nach KULAP).

Ablauf der Geländebegehung

Thema Verbesserung des Abflussgeschehens:

Zuerst wurde die Umgrenzung des Projektgebietes sowie die Verteilung der Böden und deren Erosionsanfälligkeit im b:s­Areal vorgestellt und erläutert. Danach erfolgte die Besichtigung des von der südlichen Projektgrenze aus nach Norden hin steil in den Taleinschnitt der Kleinen Kahl verlaufenden Schotterweges. Der betreffende Wirtschaftsweg ist bereits stark ausgewaschen. Dies ist zum einen auf die mangelnde Grabenpflege des östlich vom Weg verlaufenden Wegseitengrabens zurückzuführen. Der betreffende Graben ist mindestens auf der Hälfte der Strecke, ausgehend von der Kuppe, verlandet. Weiterhin wurde das Weg­Banket seit längerer Zeit nicht mehr abgeschoben, so dass das gesamte Niederschlagswasser direkt dem Schotterweg folgend ablaufen muss und somit diesen in Mitleidenschaft zieht. Weiterhin wird das Oberflächenwasser ausgehend vom Schotterweg direkt auf den im Tal in westlicher Richtung verlaufenden, asphaltierten Weg nach Kleinkahl gelenkt. Dort kommt es am östlichen Ortsrand regelmäßig zu Überschwemmungen.

Vor Ort wurden Möglichkeiten der Verbesserung des Abflussgeschehens im Bereich des südlich des Projektgebietes liegenden Hangkomplexes diskutiert. Einhellige Meinung war, dass der Graben entlang des abschüssigen Weges wieder aktiviert werden muss. Dies könnte z. B. im Rahmen einer sog. "Wachsenden Flurneuordnung" gelingen. Hierbei könnte noch zusätzlich die zu stark hangabwärts gerichtete Lage der Ackerschläge im Hangbereich wieder in eine, der Hangkontour folgenden Richtung gebracht werden. Die Bestandskartierung hat bereits gezeigt, dass diese "Fehlstellung" der Ackerschläge bewirtschaftungsbedingte Erosion größeren Ausmaßes hervorruft.

Thema Reduzierung der Bodenerosion:

Anknüpfend an den ersten Block der Veranstaltung wurde anhand der im mittleren Teil des Projektgebiets liegenden, nördlich an die Kleine Kahl angrenzenden, beiden Ackerschlägen erläutert, welche Prozesse zur Bodenerosion führen und welche Maßnahmen hierbei Abhilfe schaffen können. Die zuständige Wasserberaterin, Frau Heilmeier, hat auf die Möglichkeiten und Grenzen der nach KULAP anzulegenden Schutzstreifen hingewiesen. Es ist geplant hierzu Einzelgespräche mit den betroffenen Landnutzern zu führen.

Im Verlaufe dieses Gespräches kam der Wunsch der Landwirte auf, auch Aspekte des Kulturzustandes des Bodens in das Projekt mit einzubringen. Gerade die vergangenen Jahre mit stark wechselnden Witterungsbedingungen haben gezeigt, dass zum einen die Regenverdaulichkeit der Böden bei Starkregen gesteigert werden sollte und zum anderen wasserschonende Bewirtschaftungs­ und Bodenbearbeitungskonzepte geprüft und angewandt werden müssen, um den Ertrag der Feldfrüchte in Zukunft zu stabilisieren.

Ausblick

Nach Fertigstellung des Bestands­ und Bewertungsplanes sowie der Maßnahmenplanung für das b:s­ Projektgebiet "Kleine Kahl" im Oktober und November, soll Anfang Dezember 2020 ein Treffen stattfinden, in dessen Rahmen die Ergebnisse der Kartierung und Maßnahmenplanung vorgestellt und diskutiert werden.

AnsprechpartnerIn:

Dr. Michael Link (UP&B Büro für multifunktionale Umweltplanung & Beratung)